Photovoltaik: Vor- und Nachteile von Stromclouds

Aktuell werden in Deutschland so viele Solaranlagen auf Eigenheim-Dächer gebaut wie noch nie zuvor. Doch nicht immer kann der erzeugte Strom sofort verbraucht werden oder die Sonne scheint je nach Jahreszeit nicht genug für den eigenen Strombedarf. Daher sind sinnvolle Speichersysteme für überschüssig produzierten Strom essenziell. Viele Hauseigentümer setzen auf sogenannte Strom- bzw. Solarclouds, also virtuelle Stromspeicher.

Das sind Online-Netzwerke privater Heimspeicher, in denen überschüssiger Strom aus der eigenen PV-Anlage gesammelt und zwischengespeichert wird. Sobald man Solarstrom in das Stromnetz einspeist, wird es dem eigenen Solarkonto gutgeschrieben. Von diesem Konto kann der Strom – wie aus einer Art Online-Batterie – flexibel abgerufen und verbraucht werden, wenn er benötigt wird. Ganz egal ob am nächsten Tag oder erst im kommenden Winter. Und darin liegt auch schon der größte Vorteil von Stromclouds: Selbst wenn eine PV-Anlage im Sommer den eigenen Energiebedarf komplett abdecken kann, ist es mit einem rein lokalen Stromspeicher kaum möglich, damit auch durch den Winter zu kommen. Die eigenen Speicher-Akkus müssten riesig sein und wären damit extrem teuer.

Verbraucherzentrale rät: genau hinschauen

Die Verbraucherzentrale rät Besitzern von PV-Anlagen, bei Stromcloud-Angeboten genau hinzuschauen und Tarife der Anbieter gründlich zu vergleichen. Doch das sei aufgrund der schwer zu durchschauenden Preis- und Vertragsmodelle gar nicht so einfach. Die Verbraucherexperten raten dazu, sich zunächst für eine passende Technik und die sinnvolle Größe von Photovoltaikanlage und Batteriespeicher zu entscheiden, die zu den eigenen Bedürfnissen passt und dann erst einen Stromcloud-Anbieter auszuwählen.

Vermeiden sollte man nämlich, beim Kauf einer Photovoltaikanlage oder eines Batteriespeichers auch gleich die Stromcloud-Lösung vom jeweiligen Verkäufer zu buchen. Nicht selten würden dabei zu große und demnach zu teure Batteriespeicher verkauft. Laut Verbraucherzentrale fresse schon das einen möglichen Kostenvorteil der Stromcloud gegenüber dem Reststrombezug wieder auf.

bild